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Agrarkolonialismus: Landgrabbing und Landleasing

Mit der wachsenden Weltbevölkerung, zunehmendem Pro-Kopf-Fleischkonsum und restriktiveren Umweltauflagen in vielen westlichen Ländern, wächst der Bedarf, dass auch die Nahrungsmittelproduktion in externe Regionen ausgelagert wird. Nachdem große Teile des Amazonasgebietes und weitere Regionen in Südamerika der Massentierhaltung bzw. dem Anbau von Kraftfutter und Biospritgrundstoffen zum Opfer gefallen sind, suchen die Industrienationen nach weiteren Landressourcen, die sie ausbeuten können. Einige südamerikanische Länder, z.B. Brasilien und Argentinien, haben die Probleme rund um Landgrabbing erkannt und entsprechende Gesetze auf den Weg gebracht, die verhindern, dass ausländische Investoren riesige Landflächen aufkaufen1, was mit dazu geführt hat, dass nun verstärkt Afrika in den Fokus gerückt ist.

Seit einigen Jahren investieren deswegen viele westliche Länder und auch große Konzerne in die Landflächen Afrikas. Große Flächen fruchtbares Land werden aufgekauft oder die Nutzungsrechte für viele Jahrzehnte werden vertraglich gesichert. Laut dem "Global Land Project Report 2010"1 wurden schon große Anteile der fruchtbaren Agrarflächen der afrikanischen Sub-Sahara-Länder an ausländische Investoren verkauft. Obwohl die meisten Deals auf den Anbau von Nahrungsmitteln für die westliche Welt abzielen, gibt es auch noch eine weitere Bedrohung der Landflächen. So hat z.B. der koreanische Autobauer Daewoo einen Landleasing-Vertrag mit Madagaskar über die Nutzungsrechte von 1,3 Millionen Hektar Land geschlossen, auf dem hauptsächlich Mais und Palmen für die Biospritproduktion angebaut werden sollen.2

Dabei geht es nicht alleine um die großen fruchtbaren Landflächen an sich, sondern auch die fast nichtexistenten Umweltauflagen und günstigen Arbeitskräfte in Afrika bieten eine lukrative Umgebung fär den Anbau von Nahrungsmitteln. Das Land soll aber nicht eingesetzt werden, um Nahrungsmittel und Biosprit für Afrika zu produzieren, sondern hauptsächlich, um den wachsenden Bedarf in Europa, Asien und Amerika zu decken. Somit steht der fruchtbare Boden nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion in Afrika zur Verfügung und die Hungersnöte in der Region werden noch verstärkt. Agrarflächen in Afrika fallen immer öfter großen Finanzspekulationen zum Opfer, was die Preise in die Höhe treibt und sie für regionale Zwecke nicht mehr finanzierbar sind.


  1. "Farmland Investment". Peer Voss, a farmland brokerage. http://www.argentina-estancias.com/inflationhedge-farmland.htm
  2. "The Global Land Project International Project Office GLP Report", No. 1 - 2010, http://www.globallandproject.org/Documents/GLP_report_01.pdf
  3. "Madagascar: Community resistance to corporate land theft", veröffentliche am 6.4.2011, http://farmlandgrab.org/post/view/18406
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